Alpine Berufe, wie die als Pistenretter_in, sind in Tirol stark gefragt und benötigt, passieren doch zahlreiche schwere Unfälle auf und abseits der Pisten. Wir haben dazu mit dem Landesausbildungsleiter Medizin Markus Isser von der Bergrettung Tirol über die Aufgaben als Pistenretter gesprochen.
Ausbildung als Pistenretter_in - zum Kurs
Notfälle auf der Piste – Bergrettung Tirol ist vorbereitet
Pistenrettung bedeutet, dass es sich um eine besondere Herausforderung handelt. „Am Berg und auf der Piste haben Notfälle eine besondere Dynamik – die Umgebung unterscheidet sich stark vom Tal und Rettungskette sowie Rettungsweg erfordern mehr Zeit.“, so Markus Isser. Er betont, dass es als Pistenretter_in der Bergrettung enorm wichtig ist, Erste Hilfe möglichst einfach und dennoch effizient zu gestalten. Ihn motiviert es, wie sich mit oft wenigen verfügbaren Mitteln komplexe Situationen bewältigen lassen und für eben solche Situationen stetig neue Ideen zu entwickeln, um die Ausbildung in der Pistenrettung Tirol zu optimieren.
Anzahl der Menschen im Bergsport steigt – ebenso die Unfälle
Markus Isser ist der Meinung, dass Leichtsinn schon immer Teil des menschlichen Verhaltens war und nicht drastisch zugenommen hat. „Was sich aber stark verändert hat in den letzten Jahren, ist die Anzahl der Menschen, die sich in den Bergen aufhalten.“, beschreibt er. Hinzu kommen außerdem die Transparenz und die Schnelllebigkeit durch die modernen Online-Medien. Jeder Unfall auf den Tiroler Pisten wird sofort publik durch die sozialen Netzwerke und innerhalb kürzester Zeit weiß es jeder Mensch, der dort online ist.
In der Bergrettung bzw. als Pistenretter_in weiß man, dass es gewisse Einflussfaktoren gibt, die eine tragende Rolle dabei spielen, ob es ein besonders unfallreicher Winter auf den Bergen Tirols wird. Die schneearmen Phasen im Winter sind besonders problematisch. „Die Pisten sind in solchen Zeiten oft sehr hart und es fehlt an Ausweichmöglichkeiten abseits der Pisten, was die Verletzungsgefahr bei Unfällen erhöht.“, betont Isser. Darüber hinaus bringt ein schneearmer Winter auch abseits der Piste in höherem, alpinem Gelände eine starke Lawinengefahr mit sich! Das alles sind natürlich extreme Situationen, in denen sich zum einen Bergsportler_innen und zum anderen Pistenretter_innen der Bergrettung widerfinden. Die Ausbildung in der Bergrettung muss eine_n Pistenretter_in auf all diese Gefahrensituationen vorbereiten.
Der Berg ist kein Sportgerät fürs eigene Ego – Pistenrettung ermahnt!
Skifahren, Snowboarden, Freeriden oder Schneewandern – es sollte zum Basiswissen gehören, einen gewissen Respekt vor der Natur und ihren gewaltigen Kräften zu haben. „Ein respektvolles Miteinander sind das Fundament für eine schöne Zeit in den Bergen!“, bekräftigt Markus Isser. Nicht nur als ausgebildeter Pistenretter_in sollte man diese Basics beherrschen und verinnerlichen.
Wichtig ist es, das eigene Vorhaben gut zu planen und sich selbst vor allem nicht zu überschätzen. Eine passende Ausrüstung, die den alpinen Bedingungen entspricht, sind außerdem unerlässlich. Von Vorteil sind fundierte Kenntnisse und ein solides Know-How, weshalb man sich im Zweifel einen Profi zur Seite nehmen sollte. Skilehrer_innen oder Bergführer_innen sind mit den Bedingungen vertraut. Vervollständigt wird das Gesamtpaket für die Berge mit einer Notruf-App fürs Handy und einem Erste-Hilfe-Set mit Wärmedecke.
Ausbildung Pistenretter_in bei der Bergrettung Tirol
Beim BFI Tirol wird in Gemeinschaft mit der Bergrettung Tirol und dem Ausbildungszentrum des Roten Kreuz Innsbruck die professionelle Ausbildung in der Pistenrettung angeboten. Ein dreitägiger Workshop mit Praxisorientierung und einem fundierten Theoriewissen bereitet die Teilnehmer_innen auf alle anstehenden Gefahren und Notfälle im alpinen Raum vor.
Werden Sie jetzt Pistenretter_in und starten Sie im November in die dreitägige Ausbildung mit dem BFI Tirol, der Bergrettung Tirol und dem Roten Kreuz Innsbruck!